"Miriam, ein letztes Mal: Händige mir William Davenport aus, oder ich greife eure Schule an und töte jeden, der sich wehrt auf unsere Seite überzulaufen!" Mit samtiger und charmanter Stimme versuche ich meine alte Direktorin davon zu überzeugen mir den Davenportspross auszuhändigen, der meine Verwandlung zum mächtigsten Dämonschatten der Geschichte abschließen wird. Und wenn mir das gelingt, werde ich die Solanums für immer aus den Geschichtsbüchern streichen. "Damit du daraufhin eine ganze Zivilisation ausrotten kannst? Jason, ich hatte dich immer sehr geschätzt, aber was aus dir geworden ist, kommt der Abscheulichkeit des Todes und der Verdammnis nah!"
Ein böses Lächeln umspielt meine Lippen, als ich sehe, wie ihre Kräfte immer schwächer werden. "Ich bin abscheulicher als der Tod und schlimmer als die Verdammnis!" Angespannt zieht sie die Luft ein. "Willst du deine Schüler so dumm opfern, wenn sie doch eine Chance hätten unter mir zu leben?" Ich grinse gehässig und lache spielerisch, während ich sie herablassend ansehe. "Ich meine, falls sie nicht selber in Messers Scheide laufen!"
"Du wirst dein Ziel nie erreichen. Dir fehlt die Qualität als Führer, und genau darum bist du gefallen, damit Aiden aufsteigen kann" Sie keucht und ich sehe, dass sie bald zusammenbrechen wird. Mein Atem verschnellert sich, Wut, dass einzige Gefühl das mir geblieben ist, steigt in mir auf. Def Hass, den ich ein Leben lang auf Aiden gespürt hatte, entfaltete sich und ich verkrampfe die Finger. Gerade als ihr sagen möchte, dass die erste auf meiner Liste ist und einen schlimmen Tod zu erwarten hat, zischt über unser beider Köpfe ein Flugkörper durch den tiefgrauen Himmel, und kommt inmitten meiner Armee zu fallen. Ich höre ein vertrautes Piepen, aber bevor ich reagieren kann, geht die Bombe hoch und spreng gleich ein Dutzend meiner Kämpfer hinfort.
Wütend knirsche ich mit den Zähnen und verdunkle meinen Blick. Sage aber nichts, denn an den Menschen lag mir nicht ein Funken von etwas. Sie waren nur Krieger, Soldaten, die man opfern konnte um an seine Ziele zu kommen.
"Brendon", rief ich spöttisch, aber so, als würde ich einen alten Freund begrüßen, was ich ja auch tat, aber der Freund war leider zum Verräter geworden. Eigentlich Verschwendung, aber etwas wütend lächelte ich ihm nun entgegen. Nummer 2.
"Sie sind bereit", richtete er Miriam aus, die siegessicher lächelte. "William Davenport bleibt bei uns!", sie sprach mit einer Überzeugung, die mich eingeschüchtert hätte, wenn ich noch eine Seele besessen hätte, aber ich kannte keine Angst, keine Trauer, keine Ehrfurcht mehr. Ich war der König der Dämonschatten, nur Alysha selbst konnte es mit mir aufnehmen, aber mir gehörte mehr, als ihnen je gehören würde!
Ich besaß Macht und würde noch mehr Macht bekommen. Unendliche Macht, aber dafür brauchte ich den Davenportspross ... und ich würde ihn mir holen, mit Vorlieb auch durch Gewalt. "Greift an Dämonschatten!", schrie ich laut und aggresiv. Und sie strömten an die Tore, an die Mauer, sie würden alles niederreißen, das sich ihnen in den Weg stellen würde ... und jeden töten, der es wagte gegen sie anzukommen! Grinsend beobachtete ich meine dunklen Schwaden, während ich sah, dass Brendon Miriam in Sicherheit brachte. Wenn ich nicht ein anderes Ziel hätte, dann würde ich mir sie zuerst vornehmen, aber sie konnten auch noch warten, und wenn nicht vielleicht erledigten das auch meine Untergebenen. Auch wenn ich gerne sowohl Brendons als auch Miriams Tod auf mein Konto rechnen würde, aber es gab da einen Menschen, der unbedingt auf die Liste musste. Mein geliebter Bruder ...
Und wenn das erledigt war, würde ich mir William und Alyssa schnappen!