Ich kam noch ein wenig verschlafen in den Unterricht. Es waren noch nicht viele Leute da, nur Aiden und Daniel und Neil Young. Tja, zu Wissenschaftslehre kam niemand pünklich, jeder wusste, dass Mr Namphir sich nur bei seiner Klasse durchsetzten konnte und wir waren nicht seine Klasse. Ich setzte mich auf meinen Platz neben Aiden, den ich nicht leiden konnte, ähm, also den Platz nicht Aiden ... und starrte aus dem Fenster. Dann holte ich meinen Zeichenblock aus meiner Tasche und mein Handy. Bei Mr Namphir waren Handys auf den Tischen Standard. "Also, wenn am Wochenende eine Back to School Party ansteht, ich wette irgendjemand scmeißt eine, kommst du dann mit?", fragte ich Aiden nebenher, während ich anfing, ein paar Raben zu zeichnen.
"Eher nicht", sagte Aiden kühl, aber relativ freundlich, immerhin sprach er mit mir relativ gerne. Ja relativ und Aiden ... best friends for ever würde ich sagen, er konnte manchmal wirklich schrecklich sein.

"Das ist nicht fair", sagte ich gähnend, dennoch immerhin wieder auf zwei Beinen laufend. Ryan und Lucas hatten mich durch den Gang schleppen müssen, während Xander herrschaftllich vor uns her stolziert war und Anweisungen gegeben hatte.
Ich ließ mich auf meinen Platz fallen und den Kopf auf die Tischplatte knallen. Oh. Das reimt sich! Fallen, knallen, fallen, knallen, fallen...
Die anderen trudelten auch langsam ein. Lissa, die Samuel im Vorbeigehen etwas ins Ohr flüsterte, welcher grinste, während Aiden ihr einen bitterbösen Blick zuwarf. Elena die wieder von Xander belästigt wurde. Ryan, der Letty und Petty gerade dumm machte... und Mr. Namphir der mit seinem endlos langweiligen Unterricht begonnen hatte. Meine Augen begannen zu flattern und mein Atem wurde gleichmäßiger.

Müde saß ich auf meinem Platz neben Lucas, der mir den Arm raulen musste und las eine SMS von Brendon. Von weitem sah ich, dass sowohl Xander, wie auch Samuel und Isabella simsten. Kurz hörte man Dannys Handy vibrieren, ah okay, Belle schrieb mit ihrem hohlen Freund. Naja, aber wenn er sie glücklich machte. Ich wusste ja auch nicht so recht, warum ich bei Brendon war, es war einfach so außerdem machte der Kerl mich verrückt und darauf stand ich irgendwie, genauso, wie ich darauf stand, gekrault zu werden ... Hm. Ich beschloss weiter mit Brendon zu schreiben und mich von Lucas kraulen zu lassen. Mr Namphir erzählte irgendetwas aber fast niemand hörte ihm zu .... nicht einmal Aiden.

Voller Entsetzen starrte ich auf das Blatt vor mir. Diese Davenport war ja ... ich drehte das Blatt ... eine ganz schöne Schlampe!
Ich sah zu Samuel, die Augen zu Schlitzen verengt. "Was soll das?", fragte ich ungläubig und mit unterdrückter Wut, während ich das Blatt in meiner Hand leicht zerdrückt. Ich hatte ja mal sowas von keine Lust darauf, dass Davenport ständig in Samuels, sprich in meiner, Nähe war. Ich konnte ihr viel zu sanftes Lächeln und ihren Hundeblick einfach nicht ab. Dachte sie denn, diese Eigenschaften würden sie durchs Leben bringen? Aber ich stellte ja keine zu hohen Ansprüche an ihre Intelligenz ... ich vermutete, dass James fast noch schlauer war als sie, und der hatte auch nicht mehr als Luft und Testesteron im Kopf. Oh man, ich war echt von Idioten umzingelt. Samuel gab endlich sein Kommentar zu meiner Frage ab und holte mich so aus meinen Gedanken. "Sie ist eine charmante Freundin", sagte er grinsend und zog mir den Zettel aus der Hand. Dann drehte er sich doch tatsächlich zu dieser Davenport um und grinste sie an. Ich konnte nicht anders und stieß meinen Ellenbogen heftig in Samuels Rippen. "Mach das nicht", fuhr ich ihn mit kalter Stimme an. Er verzog die Stirn, schüttelte den Kopf und sagte dann: "Vielleicht hat Lissa recht." Ich konnte sehen, dass er sich innerlich wieder über mich ärgerte, so wie ich mich über ihn ärgerte. Die Aussage machte mich aber so wütend, dass ich etwas tat, wofür ich mich später selber schlagen würde. Ich stand auf, sagte mit arroganter Stimme zu meinem "besten" Freund: "Du wirst noch sehen, was dir das bringt", und verließ dann das Klassenzimmer. Im selben Moment klingelte es, und Mr Namphir beendete den Unterricht.

"Ein bisschen vielleicht", sagte ich zu Lissa, während wir zusammen das Klassenzimmer verließen. Ich glaube, ich sollte nachher mit ihm reden.
Er ... war nur so verdammt stur, kompliziert und festgefahren. Und versuchte immer den Gefühlskalten zu spielen. Wenn er nachher immer noch schlecht gelaunt war, würde ich ohne ihn zur Party gehen, aber ich hoffte, dass er wieder "bessere" Laune hatte. Er musste einfach mal raus.
"Mach dir darüber einfach nicht zu viele Gedanken", sagte ich mit einem gezwungenen Lächeln und wechselte dann schnell das Thema.