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Ich stand auf dem Parkplatz und es regnete in Strömen auf mich hinab. Regnete es immer am ersten Schultag? Ich hoffte nicht. Durch leichten Nebel, der sich gebildet hatte, erkannte ich Jake, der gerade mit Xander aus einem dunkelblauen Auto stieg. Ich sah über den Platz. Waren die anderen auch da?
Nict weit von mir erkannte ich Lissa und Elena, die beiden gingen auf ein lange, schwarze Limosine zu ... ich wollte gerade in ihre Richtung rufen, da zog mir jemand das Cap übers Gesicht.


Während Mr. Coller unser Gepäck aus dem Kofferraum herausholte und Elena anscheinend versuchte höfliche Konversation mit ihm zu betreiben, blickte ich mich strahlend auf dem Schulgelände um. Gott, wie ich dieses Internat liebte! Aber bei Luna - musste es hier wirklich jeden verdammten ersten Tag regnen?!
Plötzlich entdeckte ich meinen absoluten Lieblings besten Freund Ryan, wie er gerade Lucas eines seiner ihn stets begleitenden Caps über den Kopf zog. Mir entfuhr ein Quietschen und ich sprintete - und ich war gut im Sprinten - auf den Brünetten zu. "Ryaaan!!!" Mit vollem Karacho warf ich mich in seine Arme und schlang die Beine um seine Hüfte, sodass er einige Schritte nach hinten taumelte.



"Man Luke du Trantüte! Du wirst Tessa sowieso noch nicht sehen! Such dir endlich ein anderes Mädel!", schmerzte ich grinsend, während Lucas beleidigt sein Cap richtete, welches ich ihm übers Gesicht gezogen hatte. Man, zum Glück schwärmte ich keinem Mädchen nach ... "Ryaan!", erklang es hinter mir ... eine Stimme, die mich ... ähm ja. "Lisssaaa!", entgegnete ich und fing sie mit letzter Mühe auf. Sie war leicht, aber man, diese Frau hatte echt Schwung in den Hüften! wie ich sie liebte ... äh natürlich freundschaftlich! Ja sie war meine allerbeste Freundin ... ach manno, ich hasste das Leben. "Und wie waren deine Ferien?", fragte ich grinsend, um mich von meinen Gedanken abzubringen. Meine Hände fassten sie immer noch fest unter ihren Beinen.


Ich zog Xander am Ärmel mit einem immer noch leicht verträumten Lächeln über den Parkplatz auf die anderen zu.
Dieser Mensch wollte sich doch tatsächlich am Kiosk noch einen Regenschirm kaufen.
"Jetzt komm schon, Mann", sagte ich schläfrig und gähnte. Gott, was für eine Busfahrt. "Nein! Lass uns wenigstens unters Dach gehen, meine Haare!" "Setz' doch deine Kaputze auf." "Will ich aussehen wie du, du Spacko? Meine Haare!"
Ich verdrehte die Augen und gesellte sich mit einem Lächeln zu den anderen. Vom weiten winkte ich Elena zu und wurde leicht rot. Sie war über die Ferien echt verdammt hübsch geworden... "Gaff' sie nicht so an", zischte Xander mir freundlich ins Ohr. "Ich gaffe nicht, ich starre", korrigierte ich ihn hoheitsvoll und zog dann mit einem Lächeln Lissa in meine Arme. Für Lucas und Ryan gab es jeweils brüderliches Schulterklopfen.

Ich sah, dass Jake mich zu sich winkte. Ich sah kurz weg, und dann wieder zu der Jake. Standen da etwa alle meine Freunde ohne mich? Oh! Die würden etwas zu hören bekommen!! Mit einem wütenden Schlag schloss ich den Kofferraum, so dass Mr Coller einen Schritt zurückwich. "Also, ein schönes Jahr noch", sagte er und verschwand dann, vorher wünschte ich ihm noch eine gute Heimfahrt. Dann zog ich mir die Kapuze meiner blauen Strickjacke ins Gesicht und ging den Koffer in der Hand auf die anderen zu. Jake kam mir ein Stück entgegen und umarmte mich dann. Ich schlag meine Arme, die tief in meinen Ärmel versteckt waren um seinen Körper und meinte dann: "Hab dich vermisst, Jaky!" Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, es verschwand jedoch schnell, weil sich jemand neben uns räusperte. Xander ... "Dich habe ich nicht vermisst", sagte ich ein wenig verstimmt und warf ihm einen bösen Blick zu ... oh man, aber er sah gut aus. Elena! Nein! Ich löste mich von Jake und umarmte dann Ryan und Lucas.


Ob die anderen sich wunderten, als plötzlich die Fensterscheibe einer Limosine direkt neben ihnen herunter gelassen wurde?
"Hey, Leute", meinte ich mit einem Lächeln. "Ihr steht vor meiner Tür." Neil dessen Autotür nicht versperrt gewesen war, war gerade am Aussteigen.
"Belle!", rief Elena euphorisch und während Ryan die Tür aufriss, Xander mich aus dem Wagon zog, nahm mich Elena schließlich in die Arme.
Plötzlich legten sich ein paar weitere Arme um mich. Lissa. Dann noch eines. Klar, wo Lissa war, konnte Ryan natürlich nicht fehlen. Dann noch eines Jake. Dann Lucas. Xander - ich hörte ein Auffauchen von Elena - er hatte wohl mal wieder etwas zu viel Körperkontakt gesucht, und schließlich ein übertriebenes "HEY! Habt ihr mich auch vermisst?" Eine blonde Gestalt warf sich auf uns. Anfangs dachte ich, dass sich um Tessa handelte, aber nein, es war Brendon.
Betretenes Schweigen von uns anderen. Der Kreis löste sich wieder. Brendon zog eine Schnute.

Ich stolzierte über den Schulhof und trug eine schwarze Prada Sonnenbrille. Ja, ich weiß, es regnete, aber scheiß drauf, es ging allein darum, dass es hip aussah. Da alle anderen mich anscheinend vergessen hatten, und ich mit meinem Bruder von einer Behinderung hatte bis hier her laufen müssen, war ich ein klein wenig sauer, also nicht das ich den anderen jetzt eine Szene machen würde ... aber schon, ja, ganu das würde ich tun!
"Da sind sie ja, dieser Haufen Verräter die nichts besseres zu tun haben, als ein riesieges Gruppenkuscheln zu veranstalten", ich schluchzte dramatisch auf und sah dann wimmernd in die Runde. "Niemand denkt an mich, oder meine Schuhe von Gucci oder mein frisch gefärbtest Haar!" Ich wollte gerade weiter machen in meine Ausführungen, da hörte ich den SMS-Ton meines Handys und war wieder Feuer und Flamme dafür. Okay, vergessen wir schnell die anderen. "Therasa Liebling, ich wollte dich nicht-", fing Brendon an mich zu beschwichtigen, aber ich sagt nur, ziemlich emotionslos: "Klappe Brendon ich bin beschäftigt ... wir reden nachher!" Ich tippte gerade eine Antwort ins Handy, da wurde ich umarmt. "Ach wie ich dich vermisst ahbe", hörte ich Lissa sagen und mich noch fester drücken, so dass ich eine kurze Pause einlegen musste. Ich grinste sie an: "Wie ich sehe hat es Anonymus immer noch auf dich abgesehen?"


Ich lehnte an der Limousine der Haverings und starrte finster in die Richtung der Zehtklässler, die gerade ein heftiges Gruppenkuscheln veranstaltet hatten, bis Brendon aufgetaucht war. Die Reaktion konnte man ihnen nicht verübeln.
"Widerlich, nicht wahr?", hörte ich eine leicht kratzige Stimme, die vielen Mädchen sicherlich eine Gänsehaut über den Rücken jagte, auch wenn das den Besitzer der Stimme nicht interessierte. Aiden lehnte mit verschränkten Armen neben mir und starrte verächtlich, fast schon hasserfüllt in die Richtung seiner Mitschüler. Ich zuckte die Schultern. "Kann schon sein", murmelte ich und ließ meinen Blick zu Elena gleiten. Kam es mir nur so vor, oder war sie über die Ferien noch hübscher geworden? Ich seufzte und etwas zog sich in meinem Magen stark zusammen. Kein schönes Gefühl.
"Kommt, lasst uns rübergehen", meinte ein fröhlicher Samuel, der plötzlich neben uns aufgetaucht war. Ich schielte rüber zu Jason, der bereits mit einem blonden Mädchen herumturtelte und verdrehte leicht die Augen. Mein Blick wanderte zu Elenas Schwester. Tat sie ihm denn überhaupt nicht leid?
"Komm schon, Aiden. Kann dir nicht schaden, dich etwas unters Volk zu mischen", sagte Samuel und fasste uns beide an den Schultern, während er uns auf die anderen zu schob. Ich mochte Samuel. Nicht nur, weil ich ihn aus Kunst kannte, sondern weil ich auch seine ruhige Art mochte. Warum war ich nicht mit ihm sondern mit Brendon in einem Zimmer?!
"Ich hasse das Volk", hörte ich Aiden finster von sich geben und musste grinsen. Samuel warf mir ein aufmunterndes Lächeln zu und blickte dann vielsagend auf Elena. Luna, war der Typ etwa auch noch Emphat?
"Samuel!" Lissa. Aiden und ich wurden aus der Bahn geworfen, als sich die Brünette auf den Waisenjungen stürzte. Machte sie das eigentlich auch bei ihren Freundinnen?
Natürlich hatten uns nun auch die anderen bemerkt. Allen voran Elena. Ich zwang mich zu einem Lächeln. Hoffentlich sah es nicht allzu schmerzhaft aus.

Verächtlich betrachtete ich die Szene vor mir. Sie waren so unerträglich, noch unerträglicher als Jason ... mit ihren frohen Gesichtern und ihrer kindischen Art. Warum sollte ich mich unter das Volk mischen, wenn es nur aus Idioten bestand. Hirnloser, konsumabhängiger und simpler Idioten.
Ich steckte meine Hände in die Taschen meiner schwarzen Röhre, dann schmiss ich mir das nasse Haar aus dem Gesicht und schnaubte herablassend. "Es regnet und ihr habt nichts besseres zu tun, als ewig lange Gruppenkuscheln. Wie mich das anwidert." Ich verzog das Gesicht und wendete mich von den anderen ab. Sie waren so ... warum schenkte ich ihnen überhaupt Beachtung?! Sie waren es doch sowieso nicht wert.
"Ach komm Aiden, musst du gleich schon am ersten Tag wieder schlechte Laune haben?", fragte Lissa herausfordernd und sarkastisch, mit ihrer melodischen Stimme, die so lieblich war, dass mir sich der Magen umdrehte. Daraufhin warf ich ihr einen einen abwerdenden Blick zu und sagte mit einkalter Stimme: "Ich habe zu viel Inteligenz um mich auf euer Niveau zu begeben."
Dann drehte ich mich komplett von ihnen weg und ging, als ich meinen Bruder mit einer blonden Schlampe sah, einen von diesen Mädchen die einen Kerl brauchten um ihr Selbstwertgefühl zu steigern, wie erbärmlich, naja, da wusste ich, wieso ich das Thema Mädchen mied. Sie sind größenteils sinnlos und im schlimmsten Fall wie Alyssa Davenport. Still vor mich her schweigend machte ich mich auf den Weg zum Wohnhaus.
TBC: Wohnhaus 3, Zimmer 19

Mit hochgezogenenen Augenbrauen sah ich Aiden nach... manche Menschen änderten sich nie. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Lucas und Ryan, die beschlossen, auch schon mal rein zu gehen. Lissa konzentrierte sich auf Samuel. Und mein Blick ... der schweifte zu Christian.
Sein rotes Haar war nass, ich liebte es wenn es nass war, und er lächelte ... gezwungen. Sein Lächeln war nicht so schön, wie sonst, ich wusste, dass irgendetwas ihn bedrückte, dafür kannte ich ihn zu gut.
"Hey Elena, kommst du auch mit?", fragte Jake, und ich wendete meinen Blick kurz von Christian ab. "Ja, gleich, geht schon mal vor!"
Dann sah ich wieder zu Christian, der sich jetzt mit Brendon und Tessa unterhielt .... er schielte kurz rüber und ich sah weg, in der Hoffnung, dass er meinen Blick nicht mitbekommen hatte. Ganz leicht spürte ich mein Herz schneller klopfen ... ich vermisste es, seine Freundin zu sein.
Gedankenverloren bewegte ich mich ein wenig auf Lissa zu, die Arme immer noch tief in die Ärmel verzogen und das Haar unter einer Kapuze versteckt ... es war kalt und langsam fing ich an zu frösteln. "Lasst uns rein gehen", sagte ich zu Lissa, auch, weil ich nicht länger in Christians Nähe seien wollte, ich ertrug es nicht länger, es brach mir das Herz. Meinen Fehler werde ich wohl noch einige Zeit bereuen.
Tbc: Wohnhaus 3, Zimmer 17


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