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Deprimiert ließ ich mich mit einem Kaffe in der Hand auf einen der Bänke fallen, die unter einem Baum standen und sah ausdruckslos auf die weite, sattgrüne Landschaft, die sich hinter den Toren der NSA erstreckte, bald würde der Spätsommer kommen und dann würden sich die Felder golden färben und bald wäre dann Erntezeit, bis dahin musste mein Leben unbedingt wieder richtig laufen.
Ich kam gerade vom Lernen mit Isabella von der Wiese über den Schulhof geschlendert, als ich Elena mit einem Kaffee vor dem Kiosk entdeckte. Ich hatte Elena schon immer gut leiden können. Naja, was heißt gut leiden... ich mag sie sehr, sehr gern. Sehr gern. ...Wenn ihr wisst was ich meine.
Sie war irgendwie anders als die anderen Mädchen. Nicht so kindisch. Intelligent, aber trotzdem hübsch.
Umso mehr Schwule es heutzutage gab, umso weniger solcher Mädchen existierten heute. Das war der Fluch der Zeit. Nicht, das ich was gegen Schwule hätte. War nur so 'ne Randbemerkung.
Sie sah niedergeschlagen aus. Eigentlich ein Vorteil für mich.
Nicht dass ich mich deswegen freute, oder besonders gut im Trösten wäre oder so. Ach, ich denke schon wieder zu viel!
Mit meinem besten traurigen Lächeln, warf ich mir meinen Rucksack über die Schulter und ging auf sie zu. "Hey, alles in Ordnung?", fragte ich leise.
Ich hatte die Sache mit James gehört, von der Trennung letztes Jahr ganz zu schweigen... Sie tat mir aufrichtig leid.
"Naja, in Ordnung nicht, aber mir ging's schon schlechter", meinte ich mit einem bitteren Lächeln. Neil, der wahrscheinlich nicht auf einer der vielen Partys gewesen war, hatte sich vor wenigen Sekunden neben mich gesetzt, was ich irgendwie freundlich begrüßt habe. Ich mochte Neil und er urteilte nicht, er war einfach ... der perfekte Zuhörer ... also Lissa war auch die perfekte Zuhörerin, aber naja, sie konnte schnell einmal schon subjektiv werden. Besonders, wenn es um Dinge ging, bei denen sie eine konkrete Meinung hatte ... naja.
"Und bei dir?", ich konnte nichts anders, als zu vermeiden, dass er mich darauf ansprach ... was, naja, warum es mir so schlecht ging. Ich wusste auch, dass er wahrscheinlich längst davon gehört hat und er, wenn ich ihn richtig einschätzte, mich sowieso nicht darauf ansprechen würde.
Ich schlürfte kurz an meinem Kaffee, den ich wie so oft schwarz und mit Zucker trank, und dachte dann nach. Welcher Tag war heute? Sonntag ...
"Hey, warte ich habe eine Idee!", rief ich plötzlich euphorisch aus. Es verwirrte ihn wahrscheinlich, aber ich konnte meinen Stimmungswechsel noch nicht erklären, ich musste erst mein Handy herausholen und schnell einen unserer Chats öffnen ... mit schnellen Fingern tippt ich ein, was mir durch den Kopf schwirrte und sah dann, nachdem ich senden gedrückt hatte zu Neil. "Lies", sagte ich und deute auf seine Hosentasche in der es vibrierte.
"Alles wie immer." Ich schenkte ihr ein schiefes Grinsen. Bei ihrem Geistesblitz hob ich überrascht die Augenbrauen. Da änderte aber jemand schnell seine Meinung... was... irgendwie süß war. Ich musste grinsen, während ich Elena beobachtete, als plötzlich auch schon mein Handy vibrierte.
"Klasse Idee!", rief ich ehrlich und erhob mich ebenfalls. Junge, ich freute mich auf diesen Film! Man sah es mir vielleicht nicht an... aber ich war ein riesiger Superheldenfan. Naja... als Kind jedenfalls! Ich hab sogar - okay, das ist jetzt megapeinlich - Spiderman,- und Batmanboxershorts. Die zieh ich aber nur zu Hause an. ...Und ich trage sie so gerne! Ehehehee...
"Warte, ich schreib noch kurz Bella dass ich auch mitkomme, ja?", lächelte ich und schickte meiner Cousine dann eine SMS. "Dann weiß sie, dass sie Daniel im Kino nicht vollkommen hilflos ausgesetzt ist.", murmelte ich finster, während ich schrieb. Als ich merkte, dass ich diese Worte laut ausgesprochen hatte, ließ ich mein Handy schnell in die Hosentasche verschwinden und blickte Elle entschuldigend an. "Also... Nicht dass ich was gegen Danny hätte. Er ist nett und so... aber..." Ich suchte nach den richtigen Worten, "...ich weiß auch nicht, so dumm!", stöhnte ich schließlich.
Zum ersten Mal viel mir auf, wie wenig ich mit der Entscheidung meiner Lieblingscousine einverstanden war. Was wollte sie nur von dem! Es tat gut, das endlich auszusprechen.
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