Ich wachte durch die Vibration meines Handys auf, dass unter meinem Rücken lag, keine Ahnung wie es da hin kam. Dann bemerkte ich, das mein Kopf weich oder eher gesagt fest auf einem Arm lag ... ei sehr durchtrainierter Arm und bling, durch mangelnden Alkoholeinfluss (war ja nicht so viel gewesen) war die Erinnerung an letzte Nacht wieder vollkommen frisch. Mit einem undefinierbaren Lächeln wandte ich mich an Lucas und fischte unter der Decke nach meinem Handy. "Du hast also nicht versucht dich gegen mich zu wehren?", fragte ich mit einem Flüstern an sein Ohr.
Dann sah ich auf mein Handy und stützte mich auf seine Brust, die nackt vor mir lag. Bei dem Schwimmerkörper bezweifelte ich, dass meine Ellenbogen ihm weh tun würden. Und ganz ehrlich selbst wenn, mein mann musste Schmerz verkraften, auch wenn ich mir nicht im geringsten sicher war, ob ich das hier weiterlaufen lassen würde ... naja, mal sehen, ich konnte mir ja immerhin so viel Zeit rausnehmen wie ich wollte, denn ich war Tessa! Und Lucas hatte schon immer etwas für arische Mädchen gehabt, dass wusste ich, oder lag es nur daran, dass ich arisch war? Nein ... oder?
Bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte, musste ich Lucas einen bösen Blick zu werfen.
"Ein Chat um über die Mädchen zu schreiben die ihr abschleppt? Wirklich!?", ich klang leicht entsetzt und wütend ... okay, vielleicht nicht leicht, ich war nun mal sehr stolz und feministisch und ich konnte es gar nicht ab, wenn Kerle so redeten und ich konnte Brendon nicht ab. Arschloch. Ich wollte gerade nochmal meine morgendliche Wut an Lucas auslassen, natürlich auf eine andere Weise versteht sich, da viebrierte mein Handy erneut.

Während diese himmlische germanische Göttin auf meinem Arm schlief (wenn wir erstmal verheiratet wären, würde ich mir hier "Ich bin dein Wikinger" rauf tätowieren lassen, war ich bereits mitten in einem witzigen Chatgespräch mit den anderen Jungs.
"Hätte ich eine Chance gehabt?", grinste ich charmant zurück und versuchte meine Lüsternheit nach ihr zu verbergen. Tessa bohrte mir ihren Ellenbogen in die Brust - Gott, ich stehe auf Schmerzen!
"Klar" erwiderte ich, und spielte grinsend mit ihrem Haar herum. "Bitte, als ob ihr sowas nicht auch tun würdet!" Und Mächen waren in solchen Sachen noch tausend Mal schlimmer. Wir sahen die Dinge witzig und freundschaftlich, doch sie wurden zu regelrechten Furien. Tauschten jedes winzige Detail aus, berichteten über jede Pose und stellten höchstwahrscheinlich Schwanz - und Stöhnvergleiche an.
Gruselig.
"Hey, was' denn jetzt?", fragte ich als sie plötzlich ohne jedes Wort aufsprang und verschwand. Das war wahrscheinlich eine nicht sonderlich positive Nachricht gewesen. Und ehe ich mich versah, und meine geliebte Tessa weg war, war mein nicht so geliebter Xander im Türrahmen aufgetaucht.
"Morgen", grinste ich. Zufrieden mit mir und der Welt. "Fresse!", bekam ich als liebevolle Erwiderung.
Plötzlich tauchte Ryan in der Tür auf, mit Jake über der Schulter. "Guten Morgen!", strahlte der Skater und warf den offentsichtlich toten Schwarzhaarigen - halt, er heulte, also lebte er noch! - auf dessen Bett.
"Fresse!"
"Ach, Leute. Ich bin so froh, dass wir wieder vereint sind.", grinste ich.
Jake wimmerte.